Manchmal rauscht die Zeit mit kleinen Kindern so an einem vorbei, finde ich. Gerade zum Jahreswechsel denkt man an die Zeit, die zurückliegt. Daran, dass so unfassbar viel passiert ist und die Tage sich zum Teil ewig angefühlt, doch das Jahr so schnell vorbei ging. Ich finde es unglaublich, denn Zeit gewinnt, wenn man Mutter wird, wirklich eine neue Bedeutung.

Mehr Achtsamkeit in meinem Mama-Alltag 

Was mir zum kürzlich zurückliegenden Jahreswechsel bewusst wurde ist, mein Wunsch nach mehr Achtsamkeit in meinem Mama-Alltag. Achtsamkeit bedeutet für mich bewusstes Leben. Hinschauen und wirklich sehen, hinhören und wirklich verstehen, sich berühren und wirklich spüren. Einfach intensiv wahrnehmen, was um einen herum passiert.
Vor allem aber eben im Hinblick auf die Kinder. Ich merke gerade wie wichtig es ist, sie bewusst zu beobachten. Ihre kleinen Hände, wie geschickt und flink sie sich bewegen und was für ein Wunder sie sind. Die Augen wie sie aufmerksam und leuchtend die Welt um sie herum betrachten und so vieles aufnehmen und wie schnell sie Dinge begreifen. Wie ihre Lippen neue Wörter formen und wie ihre Locken wippen, wenn sie umher tanzen. Ich bin immer so von Seligkeit und Liebe erfüllt, wenn ich mir die Zeit nehme innezuhalten um all diese kleinen aber wunderschöneren Details wahrzunehmen und über das absolute Wunder zu meditieren, dass sie aus mir heraus entstanden sind!
Sie waren in mir, von den ersten paar Zellen bis zum komplett einzigartig geformten Menschen! Nun sind sie hier und sprechen mit mir, nennen mich Mami und machen die Welt um sie herum durch ihr wunderbares Wesen zu einem besseren Ort. Ich kann nicht anders als zu staunen, welches Glück ich habe, um sie in ihr Leben hinein zu begleiten und stark zu machen.

Achtsamkeit mit Kindern gemeinsam üben

Achtsamkeit mit Kindern gemeinsam zu üben ist auch eine wunderschöne Möglichkeit den Alltag zu entschleunigen, mit den Kindern in Kontakt zu kommen und die Welt gemeinsam bewusster zu betrachten. Zu unseren liebsten Übungen gehören: Tiere beobachten, angefangen bei kleinen Käfern, bis hin zu Hirschen im Wildtierpark. Einfach zuschauen und staunen wie wunderschön sie gemacht wurden. Wir lauschen auch sehr gerne Vogelstimmen und versuchen einzelne rauszuhören, wir sammeln Steine und sortieren sie nach Farben und Größen, wir berühren im Wald verschiedene Baumrinden und Moossorten und beschreiben wie es sich anfühlt.

Was ich meiner Großen zur Zeit nahe bringe, ist das bewusste, tiefe Atmen zur Emotionsregulation und auch einfach zum Entspannen in Stressmomenten. Den Bauch voll und rund atmen und dann ganz langsam auspusten, bis der Bauch ganz flach ist. Das wiederholen wir ein paar mal und die Wirkung ist sofort bemerkbar, sodass es mich immer wieder aufs Neue erstaunt.

Es gibt noch so viel mehr was man machen kann um die Achtsamkeit zu üben, am einfachsten ist es auch einfach Sinneswahrnehmungen zu beschreiben, wie zum Beispiel: der Wind streicht mir durch die Haare, beim Schaukeln kitzelt es in meinem Bauch, der Boden fühlt sich kühl an unter meinen Füßen, das Eis knackt und sieht aus wie Glass, die Schokolade schmilzt ganz langsam in meinem Mund.
Das sind einfach nur ein paar Anregungen für typische Alltagsmomente von Kindern, die viel zu oft unbemerkt und umkommentiert an uns begleitenden Erwachsenen vorbei gehen, obwohl es so gut geeignete Situationen sind, um unseren Kindern zu zeigen, wie stärkend und erdend solche Sinneswahrnehmungen sind, um so ihre Empfindungen und Ausdrucksmöglichkeiten zu entwickeln. Wenn Kinder innerlich zur Ruhe kommen, statt von einem spannenden Spiel ins nächste zu rauschen, können sie den Kontakt zu sich und ihrem Umfeld stärken und dass ist für das gesamte Leben so unfassbar wichtig.

Kleine Begegnungen mit Gott im Alttag

Was ebenfalls für mich zur Achtsamkeit dazugehört, ist ihnen von Gott zu erzählen. Damit meine ich nicht in erster Linien klassische Kinderbibelgeschichten zu lesen. Was ich persönlich noch wichtiger finde, ist, Gott im profanen Alltag zu erleben. Wenn die Wunde am Knie schnell verheilt ist, danken wir Gott für’s besser machen. Wenn der Himmel am Abend rosa, pink und lila wird, reden wir darüber, wie Gott gerade den Himmel bemalt und uns damit zeigt, wie lieb er uns hat. Wenn Bäume mit den Blättern rascheln, überlegen wir, ob sie wohl gerade Gott zujubeln. Wenn Schnee in der Sonne glitzert, hat Gott uns eine ganz besondere Freude gemacht, weil Glitzer so magisch ist. Und wenn sie Angstmomente überwinden und Neues wagen, danken wir Gott für den Mut usw. So kann sich eine achtsame und lebendige Beziehung zu Gott entwickeln und diese Momente gehen mittlerweile fast immer von meiner Tochter aus, die solche kleinen Begegnungen mit Gott im Alltag wahrnimmt und sich darüber freut.

Ich muss dazu sagen, all diese Dinge machen wir bei weitem nicht täglich und sollte keinen Druck und Stress auslösen – da haben die meisten von uns schon genug von. Ich selbst kenne das als arbeitende Mutter, dass ich manchmal einfach nicht auf die Idee komme Achtsamkeit zu praktizieren. Aber umso wichtiger finde ich es, die kleinen Gelegenheiten zu nutzen, sei es einfach auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten, beim Händewaschen und abends im Bett. Es gibt immer Momente, wo man innehalten kann, um den Alltag mit Kindern anders zu sehen, kleine Wunder zu registrieren und zu zelebrieren und so unseren Kindern mitzugeben, dass nichts davon selbstverständlich ist, sondern Gott so viel Liebe für’s Detail in seiner Schöpfung zeigt, die wir nur wahrnehmen, wenn wir achtsam sind auch auch wirklich mal innehalten.

Fragen:

  • Welche Ideen kommen Dir in den Sinn, um mehr Achtsamkeit in deinen Mama-Alltag zu bringen?
  • Siehst du mit deinen Kindern bewusst hin, wenn sie mit ihren kindlichen Augen die Welt erkunden?
  • Was macht für dich Gottes kreative Handschrift aus? Wo nimmst du sie in deiner Umgebung wahr?